Montag, 25. Mai 2009

zur Erinnerung

Die Kommunalwahlen 1989 in der DDR

Wahlen in der DDR waren immer absurde Ereignisse.
Das Wahlergebnis stand schon vorher fest: fast 100% Zustimmung für die "Kandidaten der Nationalen Front". Die DDR-Bürger sprachen abschätzig vom "Zettel falten".
Dass die Ereignisse manipuliert waren, ahnte man, beweisen konnte man es allerdings nicht.
Im Frühjahr 1989 kommt alles anders. Oppositionsgruppen planen die flächendeckende Kontrolle der Stimmauszählungen. Sie haben kein geringeres Ziel, als die SED des Wahlbetrugs zu überführen. Eine mutige und logistisch schwierige Aktion. Denn die Staatssicherheit ist allgegenwärtig, und mit den damals dürftigen Kommunikationsmitteln ist ein koordiniertes Vorgehen höchst schwierig. Doch die meist jungen Leute aus Berlin, Leipzig und vielen anderen Städten haben Erfolg: Als Egon Krenz, der Wahlleiter, am Abend des 7. Mai 1989 die Ergebnisse verkündet, wieder fast 100%, wird die Wahlfälschung offensichtlich. Die Staatspartei verliert ihr Gesicht und hat den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit verspielt. Der Wahlbetrug löst Proteste in allen Städten der DDR aus. Sie sind das Vorspiel für die großen Demonstrationen der friedlichen Revolution im Herbst 1989. Die gefälschten Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 waren der Anfang vom Ende der DDR.

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